Die Entstehungsgeschichte des Louis Roederer Cristal Rosé
Seit über 100 Jahren begeistert der Louis Roederer Cristal Champagner Weinliebhaber auf der ganzen Welt. Das ikonische goldene Cellophan schützt die berühmte Flasche vor schädlichem Licht und signalisiert gleichzeitig Extravaganz und Luxus. Cristal entstand aus der Sehnsucht nach Perfektion. Die Geschichte des Louis Roederer Cristal ist auf einen mächtigen Zaren zurückzuführen, der mit dem Champagner eine Lösung für seine Schaumwein-Leidenschaft und Paranoia fand.
Ist es seltsam, fast utopischen Luxus zu verlangen, wenn man den Winterpalast in Sankt Petersburg sein Zuhause nennt? Das dachte sich zumindest Zar Alexander II. von Russland, als er 1876 an Louis Roederer herantrat und den besten Champagner der Welt verlangte. Nur wenige wagen es, einem Zaren eine Bitte abzuschlagen. Besonders nicht, wenn der Zar bereits ein begeisterter Champagnerkonsument ist, sodass die Produktion des Roederer Cristal ihren Anfang fand.
Zar Alexander II. regierte in einer turbulenten Zeit, in der Attentate keine Seltenheit waren. Daher war er immer auf der Hut – selbst beim Champagnertrinken. So stellte er fast absurde Anforderungen an die Flasche, die Louis Roederer für ihn produzieren sollte. Der Zar verlangte, dass die Flasche aus klarem Kristall gefertigt werde, damit er sehen konnte, dass der Wein rein und ohne Gift war. Außerdem bestand er darauf, dass der Boden der Flasche völlig flach sei, damit keine Bombe darunter versteckt werden konnte. Schließlich wollte er natürlich ein goldenes Etikett, um die Exklusivität hervorzuheben, wenn der Zar den Champagner sich selbst und seinen Gästen servierte.
Viele Jahre lang gab es nur den Cristal, bis die Welt in 1974 um die erste Rosé-Version von Cristal bereichert wurde. Dieser wird auch heute noch nach der Saignée-Methode hergestellt, bei der Rotwein mit Weißwein verschnitten wird. Allerdings wird der Rosé in viel kleineren Mengen produziert als sein weißes Pendant.
Das Terroir hinter dem Cristal Rosé
Jean-Baptiste Lecaillon, Kellermeister bei Louis Roederer, betont, dass sie versuchen, Weine zu erzeugen, die das Terroir widerspiegeln. Ein Beispiel dafür ist Villers, eine biodynamisch bewirtschaftete Parzelle im Dörfchen Äy, dessen Trauben im Louis Roederer Cristal Rosé enthalten sind. Diese Parzelle liegt direkt über den Weinbergen, die für den Rosé von Dom Pérignon verwendet werden. Jean-Baptiste bezeichnet die Weinberge als den "Musigny" der Champagne, weil sowohl Cristal als auch Dom Pérignon seiner Meinung nach einige der besten Rosé-Champagner aus diesem Gebiet herstellen. Die Weinlage Musigny liegt im Burgund und ist bekannt für eine der geringsten Produktionsmengen der Welt.
Unabhängig davon, ob man den Vergleich mit Musigny teilt oder nicht, bleibt die herausragende Stellung des Louis Roederer Cristal in der internationalen Weinszene unbestritten. Seine gleichbleibende Qualität bietet die ideale Grundlage für jeden Sammler.
Die Seltenheit des Rosé Champagners
Rosé-Champagner wird in der Regel in deutlich geringeren Mengen produziert als normaler, weißer Champagner. So ist der Louis Roederer Cristal Rosé auch die kleinste Cuvée von Louis Roederer, während die genaue Anzahl der produzierten Flaschen ein gut gehütetes Geheimnis bleibt.
Noch geringer gestalten sich die Produktionsmengen der Magnumformate, die weltweit eine hohe Nachfrage verzeichnen und Sammlern einige Vorteile bieten. So enthält eine normale Flasche etwa die gleiche Menge an Sauerstoff wie eine Magnumflasche, während Letztere doppelt so viel Champagner fasst. Dies führt zu einem langsameren und eleganteren Reifungsprozess, einem längeren Lebenszyklus und einem größeren Lagerungspotenzial.
Die Referenzen sprechen für sich!
Der Jahrgang 2008 erhielt von William Kelley (Robert Parker's Wine Advocate Magazin) die Höchstbewertung von 100 Punkten.
Diese Auszeichnung machte diesen Jahrgang besonders bemerkenswert und spiegelte sich auch in seiner Wertentwicklung wider.
In den letzten Jahren hat sich der Jahrgang 2008 hervorragend entwickelt, mit einer 5-Jahres-Wertsteigerung von derzeit +70,86 %.
Die Trinkreife dieses Ausnahmechampagners schätzt Kelley auf den Zeitraum von 2025 bis 2055.