Gut. Besser. Magnum!
Stellen Sie sich vor, Sie würden Ihre Party mit einer Magnumflasche Louis Roederer Cristal anstelle der üblichen 750 ml einleiten. Der Wein wäre mit Sicherheit der Star des Abends! In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Magnumflasche ist, warum sie eine gute Wahl darstellt und welche Magnumflaschen in keinem Depot fehlen dürfen.
Was ist eine Magnum-Weinflasche?
Magnum (lateinisch für "groß") bezeichnet eine 1,5-Liter-Weinflasche, welche doppelt so groß ist wie die 750 ml-Standardflasche. Eine Magnumflasche und alle Flaschen, die größer sind, werden als Großformate bezeichnet. Die Magnum ist die nächstgrößere Flaschengröße nach der 750 ml-Standardflasche und hat im Laufe der Zeit aufgrund ihrer vielfältigen Vorteile einen besonderen Ruf unter Weinliebhabern erlangt.
Die Geschichte der Flaschengrößen
Nach der Entdeckung des Korkens Mitte des 17. Jahrhunderts begannen Winzer, mit verschiedenen Flaschengrößen zu experimentieren. Die Magnumflasche war eine der ersten großformatigen Flaschen, die produziert wurden. Bis ins frühe neunzehnte Jahrhundert wurden alle Flaschen mundgeblasen. In Großbritannien war es sogar illegal, Wein flaschenweise zu verkaufen. So wurden die ersten industriell gefertigten Flaschen 1821 in Bristol hergestellt, ehe man 1860 begann, Flaschen in einer Form herzustellen, was zur Standardisierung der Größen führte.
Dabei besagt die gängige Theorie, dass die Standardgröße von 750 ml dem ungefähren Volumen der Lunge eines Glasbläsers entspricht.
Warum eine Magnumflasche?
Magnumflaschen werden von Weinliebhabern als die perfekte Größe für eine optimale Lagerung angesehen. Der Korken einer Magnumflasche hat die gleiche Größe wie der einer normalen Flasche, die jedoch das doppelte Volumen an Wein enthält, der fast der gleichen Menge an Sauerstoff ausgesetzt ist. Je weniger Sauerstoff pro ml Wein, desto langsamer ist die Oxidation - und desto länger ist der Wein in einer Magnumflasche haltbar.
Besondere Vorteile für Schaumweine
Bei der Schaumweinproduktion verlangsamen Magnumflaschen den Prozess der traditionellen Flaschengärung. Sie fassen doppelt so viel Wein wie eine normale Flasche, haben aber den gleichen Abstand zwischen Korken und Weinoberfläche (auch "ullage" genannt). Dies sorgt für eine gleichmäßigere Reifung und oft für feinere Perlage und komplexere Aromen. Einige Weingüter füllen daher einen Jahrgang ausschließlich in dieser Größe ab. So wurde der 2008er Salon Le Mesnil in nur 8.000 Magnumflaschen auf den Markt gebracht, welche nun für hohe vierstellige Beträge gehandelt werden.
Seltenheit und Prestige
Zudem werden die Magnumflaschen in deutlich geringerer Stückzahl abgefüllt und sind daher seltener. Von einem der seltensten Champagner, dem Krug Clos de Mesnil, werden nur etwa 10 % der Produktion in Magnumflaschen gefüllt. Dies sind nur wenige hundert Flaschen pro Jahrgang!
Diese Exklusivität macht Magnumflaschen zu begehrten Sammlerstücken und einem besonderen Highlight bei jeder Verkostung.
Fazit
Magnumflaschen bieten nicht nur optisch einen beeindruckenden Anblick, sondern auch zahlreiche Vorteile in Bezug auf die Lagerung und Reifung des Weins. Die langsame Oxidation und die Seltenheit machen sie zu einem idealen Begleiter für besondere Anlässe und zu einer wertvollen Ergänzung jedes Weindepots.